Schatthausen

Die ehemals eigenständige Gemeinde Schatthausen wurde im Rahmen der Verwaltungsreform zum 31.01.1972 nach Wiesloch eingemeindet, gleichzeitig wurde ein Ortschaftsrat eingerichtet.

Blick vom Viadukt in Richtung Ortskern und Evangelische Kirche.

Über Schatthausen

Geschichtliches

Schatthausen ist vermutlich mit dem 795 und 798 im Lorscher Codex als Walfolfeshusen genannten Dorf identisch. Vereinzelte Gräber mit Waffenbeigaben des 7. Jahrhunderts belegen es als eine Gründung der merowingischen Zeit. Im Jahr 1294 findet sich erstmals der Ortsname Schadehusen, als ein Hof verkauft wird. Schon damals wurde zwischen dem Ober- und Unterdorf unterschieden. Das Schloss erhält Baubestandteile verschiedener Epochen. Es besteht noch heute aus einer Wasserburg mit doppeltem Graben und landwirtschaftlicher Vorburg. 1803 kam Schatthausen zu Baden und bildete zusammen mit Mauer ein grundherrliches Amt. Von 1813 bis 1938 zum Bezirksamt Wiesloch gehörend, kam der Ort 1938 zum Landkreis Heidelberg. Am 31. Januar 1972 wurde Schatthausen nach Wiesloch eingemeindet. Gleichzeitig wurde ein Ortschaftsrat gebildet.

Die Kirchen

Die heutige (evangelische) Kirche ist ein Neubau der Jahre 1746/49. Ein Unwetter hatte zuvor die mittelalterliche Kirche zerstört. Im Inneren der Kirche befinden sich noch heute die Grabsteine der Herren von Brüggen und den des Gerhard Gabel von Obrigheim aus dem Jahr 1356. [Auf der Internetseite der Kirchengemeinde findet sich eine ausführliche Chronik.]

Die katholische Dreifaltigkeitskirche wurde 1959 an der Stelle einer älteren katholischen Kapelle von 1861 erbaut. Ihr Glockenturm trägt drei Bronzeglocken von Schilling in Heidelberg.

Das Leben war vom Ackerbau geprägt

Im 18. und 19. Jahrhundert war Schatthausen ein nicht gerade wohlhabendes Dorf. Seine Bewohner ernährten sich durch Ackerbau und Leineweberei. Wie auch in Baiertal bildeten später die Wirtschaftszweige Tabak und Kalkstein neue Erwerbsmöglichkeiten.

Der Lange Stein

Sagenumwoben ist der sogenannte "Lange Stein", auch "Heidensäule" genannt. Eine Sandsteinsäule südöstlich des Ortes ragt über 2,5 m hoch aus dem Boden. Der dortige Gewann-Name "Zollstock" weist darauf hin, dass es sich wohl um eine Markierung der Grenze zwischen dem kurpfälzischen Schatthausen und dem zum Hochstift Speyer gehörenden Oberhof handelt. Um das Jahr 1700 wird jedoch behauptet, dass dort früher ein Viehmarkt abgehalten worden sei.
Bitte beachten: Der "Lange Stein" befindet sich auf Privatgelände und sollte daher bitte NICHT besucht werden! 

Der ehemalige Kalksteinbruch

Westlich des Ortes befand sich früher der Kalksteinbruch Kälberer. Er wurde im Jahr 1986 renaturiert und bietet heute als Naturdenkmal vielen Arten von Pflanzen und Tieren ein wichtiges Refugium.

Handy-Tour Schatthausen

Quellenhinweise

Wir haben auf dieser Seite Auszüge verwendet aus:
Historisches Wiesloch, Ein Führer zu den Sehenswürdigkeiten der Winzerstadt, von Ludwig H. Hildebrandt und Helmut Mohr, ISBN 3-87742-147-4, K.F. Schimper Verlag

Ortsvorsteher Patrick Schulz

Ortsvorsteher Patrick Schulz

Patrick Schulz ist seit Juli 2024 Ortsvorsteher von Schatthausen.

Er bietet regelmäßig Sprechzeiten an, jeweils montags von 16:00 bis 18:00 Uhr nach vorheriger Anmeldung.

Menschen, die gerne einen Termin mit ihm vereinbaren möchten, können sich hierzu an die Ortsverwaltung Schatthausen wenden, telefonisch unter 06222 84 4104, oder per E-Mail an n.hobohm@wiesloch.de 

Patrick Schulz ist Mitglied der Fraktion der Freien Wähler des Ortschaftsrats.

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